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Bergfunken AREDN und Hamnet 7. Mai 2023
#1
Kopie von https://p14.darc.de

Nachdem wir im Ulmer Freiraum schon "trocken" geübt hatten, traf sich eine kleine Gruppe von begeisterten und gut ausgerüstetetn Funkamateuren, um die erste "Probe aufs Exempel" zu machen und auszuprobieren, ob wir ein Internet aus der Ferne in Ulm verteilen können.
 
Unsere Übungsannahme war:
  • Stromausfall in Ulm
  • auch unsere Ulmer Repeater sind "offline", d.h. wir müssen uns via Direkt-Sprechfunk austauschen
  • der Meteoturm in Grundremmingen/Dillingen hat noch Strom und Internet, und der Hamnet Link dorthin funktioniert
Wir haben drei Standorte besetzt: Ulrich (DC3AX), Karin (DO8KK) und Andreas (DM4AB) bezogen auf dem Kuhberg Station und bildeten den Kopf zu DB0DLG (dem Meteoturm in Dillingen, unserem nächsten Hamnet-Einstieg). Valentin (DL4VK) unterstützte beim Trouble-Shooting! Vom Kuhberg aus haben wir nach Protokoll-Wechsel mittels AREDN den erreichten Internet-Zugang in Richtung Eselsberg und Fort Albeck weiter verteilt.
Auf dem Eselsberg hatte Hanspeter (DG6SK) Station bezogen, verstärkt mit Kaffee und Kuchen durch Wolfgang (DL1WOL). Im Fort Albeck hatte Fabian (DF2FK) Station bezogen und freute sich über  Besuch von Andreas (DL1TT).
Die beigefügten Bilder zeigen unsere Netz-Toplogie und vermitteln einen Eindruck vom jeweiligen Aufbau, wobei der auf dem Kuhberg ziemlich wild ausfiel. Der Link zu DB0DLG war mit dem Mikrotik Gitterspiegel problemlos, zur Weiterverteilung hatten wir zwei Link-Ausführungen zur Verfügung: zum einen zwei Nanostations, alternativ noch zwei Ubiquiti Blechspiegel, die erwartungsgemäß deutlich bessere Signalpegel im Fort Albeck und auf dem Eselsberg lieferten.
 
Neben der Weiterleitung des Internet-Zugangs haben wir auch versucht, eine Asterisk Nebenstellen-Anlage zum Laufen zu bekommen, was aber nicht besonders erfolgreich war. In Summe hatten wir einen sehr lehrreichen Nachmittag, der durch heranziehendes Gewitter ein Ende fand.
 
Vielen Dank an dalle Mitmacher und Unterstützer!
               
           
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#2
Mit mehr Technik-Details sah unser Setup auf dem Kuhberg aus wie im Bild gezeigt. Und im Bild wird dann auch klar, worin der Verkabelungsfehler bestand, den wir aber auf die Schnelle auf dem Kuhberg nicht verstanden haben, wir waren einfach zu abgelenkt beim Fehlersuchen.

Wir haben zuerst mit den Nanostations angefangen. Die nanostations haben eine durchgeschleifte Ethernet Schnittstelle, d.h. die kann man aneinander hängen. Nachdem aber klar war, dass wir die Ubiquiti Lite-Beams auch verwenden würden (und die haben nur eine Ethernet Schnittstelle), habe ich eine Verdrahtung gewählt, die sternförmig vom Mikrotik hAP ausging.

So sah unser Setup dort aus:
   

Der Monitor PC verhielt sich nach einiger Zeit komisch, nicht alle über den WLAN Hotspot angebundenen SIP Applikationen verhielten sich richtig. Das hätte mir mehr zu Denken geben sollen, dann hätte sich der Fehler vor Ort erkennen und auch schnell korrigieren lassen. Der Fehler bestand im Anschluss "4" in der obigen Grafik: Ich hatte eine der Antennen (die ja einen DHCP Server haben für unge-tag-ten TCP/IP Traffic) mit dem DHCP Bereich des Mikrotik hAP vermischt, und dabei kam natürlich nur Routing-Kuddelmuddel heraus. Die hAP sind mit AREDN Software so ausgeführt, dass nur Port 5 zum Anschluss eines weiteren AREDN Knoten verwendet werden darf. Das wusste ich im Prinzip auch, und habe es trotzdem falsch gemacht. Eigentlich hatte ich den ganzen Aufbau anders geplant und vorbereitet für die Verwendung eines tp-Link Switches. Aber bei der Fahrt zum Kuhberg fiel mir ein, dass ich dann keinen WLAN Hotspot haben würde, mit dem hAP aber schon, und dabei habe ich nicht beachtet, dass nur Port 5... (s. oben).

Na ja, jetzt ist klar, was anders aussehen muss, zum Beispiel so:
   

Mit der Konfiguration werden alle "Antennen" an einen eigenen Switch angeschlossen. Dieser Switch arbeitet mit VLANs und regelt den TCP/IP Verkehr wie folgt:
  • Input Port 5, TCP/IP mit VLAN Tag2 (anderes kommt aus Port5 des hAP gar nicht heraus), verteilt an PORT1, PORT3 und PORT4; das erzeugt einen Device-to-Device (DtD) Link, d.h. der gesamte Datenverkehr zwischen maximal drei Antennen und dem hAP findet mit Tag2 statt
  • WAN Verkehr findet zwischen den Antennen auch auf VLAN2 statt, d.h. es braucht VLAN1 hier gar nicht.
  • der Datenaustausch zwischen Port1 und Port2 erfolgt ohne Tagging; dadurch ergibt sich ein Monitor-Zugang zur Antenne an Port1 (die muss immer angeschlossen sein, Antennen an Port3 und Port4 werden optional angeschlossen). Der Monitor-Laptop erhält eine DHCP Adresse von der Antenne an Port1.
  • Antennen an Port3 oder Port4 haben keinen direkten Monitor-Zugang; aber den braucht es auch nicht unbedingt, wenn die Antenne an Port1 ordnungsgemäß funktioniert kann über diese "gehoppt" werden.
  • Die optionalen Antennen an Port3 und Port4 finden die Antenne an Port1 und auch den Miktroik hAP mittels OLSR Routing; in VLAN2 haben die Antennen alle fixe IP Adressen und verwenden dort auch ken DHCP.
Der Setup funktioniert auf der Werkbank prima, "ready for next field-deployment"!

Anbei noch ein Arbeitsblatt, das bei der Ermittlung der richtigen Switch Konfiguration helfen kann.
Enthalten ist ein Tabellenblatt für eine zu ermittelnde Konfiguration und ein besipielhafter Anwendungsfall.

.xlsx   switch_config.xlsx (Größe: 13.55 KB / Downloads: 154)
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