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Basteln mit Linux PBXen
#1
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Hallo zusammen.

Ich habe die letzten Tage damit zugebracht, mich mit Asterisk und Verwandten zu beschäftigen. Dieter (DH1DH) hatte ja schon beiläufig im Gespräch geäußert, das das eine elende Popelei sein und nur etwas für ganz hartgesottene und ausdauernde Nerds sei. Na, was soll ich sagen, er hat Recht. Mit der Notfunk PBX habe ich mich auch beschäftigt, aber eins nach dem anderen.

Wenn man "open source" und "ip phone" sagt, stößt man zuerst auf Asterisk. Es gibt auch Alternativen wie freeswitch und andere, aber von allen möglichen Foren-Beiträgen muss man schlussfolgern, dass man sich entweder mit Asterisk oder freeswitch beschäftigen will. freeswitch steckt auch in den Big Blue Button Servern drin, die wir häufig  verwenden.

Ich habe mich also auf einem nicht mehr ganz aktuellen Laptop mit Asterisk beschäftigt. Nachdem das lief (?) und ich nicht verstanden habe, wie ich jetzt Profile für das von Hanspeter (DG6SK) ausgeliehene Telefon erstelle, kam ich drauf, doch auch noch FreePBX zu kompilieren und zu installieren, das eine nette Verwaltungsoberfläche versprach. Nachdem ich mit dem Laptop fertig war und FreePBX auch noch drauf lief konnte ich keine vernünftige Applikation dazu finden , bis mir klar wurde, dass ich das mit dem installierten Web-Server betrachten muss.Na gut, aber der Verwaltungsoberfläche fehlten jede Menge Menüs und alles sah auch ganz anders aus, und ... ich kam nicht gut zurecht.

Auch nervig war, dass hinter FreePBX eine Firma steckt ("Sangoma"), die ständig alle möglichen Sachen zusätzlich verkaufen wollen. Echt nervig, pfui! Also dachte ich mir, ich versuche erst mal etwas anderes.

Also her mit der Notfunk PBX vom DARC. Erstmal auf dem Laptop Asterisk deaktivieren, dann Docker installieren, dann jede Menge Gigabytes herunterladen, währenddessen Dokumentation studieren. Da gibt es einen Extra-Abschnitt für AREDN, und da steht:
   
Ja so ein Mist, warum denn das? Na ja, bei ein bisschen darüber Nachdenken könnten vielleicht alle Telefone im AREDN Netz ein Problem damit haben, eine vernünftige IP-Adresse zu bekommen, mit welcher das Telefon erreichbar wird. Und zudem könnte es bedeuten, dass Telefon und Knoten eine enge Partnerschaft eingehen müssen, denn die IP vom Telefon muss natürlich zum Adressbereich des Knoten passen, ... alles ziemlich wenig flexibel.

Und nachdem ich schon einmal beim Nachdenken war wurde mir dann auch noch klar, dass wir im Ernstfall vermutlich nie die Verbindung zu einer DARC Notfunk PBX haben werden, und den Notfunk PBX Vortrag hatte ich so in Erinnerung, dass es nur genau dann auch richtig funktioniert. Wenn ich das falsch mitgenommen habe, sagt doch mal Bescheid als Kommentar zum Thread :-)

Damit war ich dann wieder zurück bei meinen Asterisk- und FreePBX Experimenten. Beim Lesen war mein Augenmerk auf eine FreePB Linux Distribution gefallen, was sich auch nett las. Vielleicht löst das meine Probleme im Konfigurieren einer stand-alone Instanz, dachte ich. Also zwei neue Partitionen auf der Platte des Laptops her gerichtet, die Distribution auf einen USB Stick heruntergeladen und die Installation gestartet. Zuerst war das recht langsam (ok, der Laptop ist nicht der schnellste), und ich wartete immer noch auf die Frage, welche Partition zum Installieren verwendet werden soll, und ... dann war ich ein wenig draußen.
Als ich zurück kam war die Installation fertig (=prima, aber wieso?), also Rechner neu gestartet, doch Hallo!, wo war mein grub Bootloader, das Linux und die Windows-Installation? Diese blöde Distro hat die ganze Platte her genommen, alle Partitionen gekillt und mit irgendwelchem Müll voll gespielt. So ein Ärger!

Na gut, sei's drum, vielleicht taugt das Ergebnis ja. Aber das Ergebnis taugte mir nicht. Alles, was interessant aussieht, darf zusätzlich gekauft werden. Diese Firma Sangoma ist ziemlich fragwürdig in ihrer Unterstützung von OpenSource, ziemlich nervig. Auch die FreePBX Software ist nervig. 
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Und nach einer Stunde herumspielen bekam der Laptop eine neue Linux Installation.

Punkt, fertig damit. Vielleicht kommt später eine Fortsetzung.
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#2
Danke für die Tests und ausführliche Beschreibung! Ich hatte den Vortrag mit der Notfunk-PBX auch so verstanden, dass die auch autonom laufen können soll..und bei Verfügbarkeit von Internet oder Hamnet sich mit der DARC-Notfunk-PBX verbindet. Das Problem hier scheint zu sein, dass sich die lokale Notfunk-PBX (per Docker) als hostname "pbx" reserviert. Die Namensauflösung für mehrere gleiche Hostnamen/Alias wollte ich mir auch mal genauer anschauen. Verbindet man sich immer auf die lokal nächste Instanz? Wie kann so eine remote PBX addressiert werden? Eventuell müsste man hier die "lokale" (i.e. Telefone über Mesh) und inter-PBX Kommunikation genauer anschauen - und eventuell dort andere Hostnamen verwenden.
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#3
So, kleines Erfolgserlebnis. Inzwischen funktioniert eine Asterisk PBX auf meinem Laptop, allerdings ohne FreePBX. Mein Eindruck von dieser Software deckt sich mit dem Eindruck von Hanspeter: wenig intuitiv, verwirrend und schwer verständlich.

Das Editieren von config Files ist auch nicht unbedingt immer selbsterklärend, aber wenigstens kommt etwas funktionierendes dabei heraus.
Ein Telefonat mit Peter (DF7PE) hat schon funktioniert, mit einem Softphone auch. Der nächste schritt ist zu verstehen, wie man einen "Dialplan" konfiguriert, der auch eine Konferenz erlauben wird. 

(to be continued...)
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#4
Ich stimme Andreas voll und ganz zu was FreePBX anbelangt. Ich hatte mir ein Komplettimage für den Raspberry Pi von http://www.raspberry-asterisk.org/ heruntergeladen und auf einem Raspberry Pi 3 B+ installiert. Asterisk und FreePBX liefen problemlos. Nur eine Konfiguration war mir mit FreePBX nicht möglich, da die Software nicht intuitiv bedient werden kann. 

Aber so schnell gebe ich mich nicht geschlagen. Ich habe eine super Anleitung eines netten Engländers auf youtube gefunden.
Dieses Video: https://youtu.be/4G4u-2mDtCY hat mir sehr weiter geholfen.

Sehr schnell waren zwei Rufnummern angelegt und ich konnte mich mit dem SIP-Telefon und Softphone (microSIP) am Asterik anmelden.
Eine Anwahl jeweils vom SIP-Telefon zum Softphone und umgekehrt mittels Rufnummer war kein Problem. Die Anrufe wurden sauber signalisiert.

Ernüchterung trat ein, als ich jedoch keinerlei Audioverbindung zwischen den Teilnehmern hatte. Ein schrittweises ändern einiger Einstellungen am SIP-Telefon und auch am Softphone brachten dann zumindest in eine Richtung eine Audioübertragung aber zufriedenstellend war das absolut nicht.

Die Einstellungen am SIP-Telefon und auch am Softphone habe ich wieder auf die Anfangswerte zurückgesetzt und mich auf die SIP-Einstellungen mittels FreePBX konzentriert. Letztlich musste ich zusätzlich zur UDP Freigabe noch TCP freigeben.
Nach dieser Änderung und eines Reboots des Raspberries bin ich fürs Erste zufrieden mit der PBX auf dem Raspi.
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